Weinlagen Piesport

"Weinlagen " und "Lagebezeichnungen"


Mit "Weinlage" bezeichnet man im Weinbau den geographischen Anbauort  der Trauben eines Weines. Die Hierarchie der Lagebezeichnungen sowie die  Lagebezeichnungen selbst sind für alle deutschen Weinanbauflächen vorgegeben. Man gliedert die Weinlagen in nachstehender Anordnung:

•    Anbaugebiet
•    Bereich
•    Großlage
•    Einzellage

Anbaugebiet

Der Begriff "Anbaugebiet" wurde im Weinrecht (Deutsches Weingesetz) im Jahr 1971 festgesetzt. In Deutschland wurden 13 Anbaugebiete für Qualitäts- und Prädikatweine definiert, und zwar Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen und Württemberg.

Das Anbaugebiet ist also eine Herkunftsbezeichnung für Qualitätswein für ein genau abgegrenztes Gebiet.

Unsere Weinberge um Piesport befinden sich selbstverständlich  im Anbaugebiet "Mosel", das zu einem der ältesten Weinanbaugebiete Deutschlands zählt, da bereits die Römer den Weinbau an die Mosel brachten.

Bereich

Als "Bereich" bezeichnet man ein abgestecktes Gebiet innerhalb eines Anbaugebietes, in dem mehrere Großlagen zusammengefasst werden. Dies deshalb, um einheitlichere Bezeichnungen zur Vermarktung zu schaffen.

Das Anbaugebiet "Mosel" besteht aus 6 Bereichen, und zwar "Bernkastel" (auch "Mittelmosel" genannt),  "Saar", "Obermosel", "Burg Cochem" (auch" Terrassenmosel" genannt), "Ruwer" und "Moseltor".

Unsere Weinberge liegen im Bereich "Bernkastel", und mit Stolz können wir sagen, dass es sich bei diesem Bereich mit bekannten Weinbaugemeinden und berühmten Weinbergslagen  um das Herzstück  handelt.



Großlage

Die "Großlage" ist in Deutschland die drittgrößte Einheit, um die Herkunft eines Weines zu bestimmen und bezeichnet fast immer die Zusammenfassung mehrerer Einzellagen eines Anbaugebiets.

Die Piesporter Weinberge befinden sich in der Großlage "Michelsberg", die zusammen mit den 9 Piesporter Einzellagen insgesamt 37 Einzellagen der umliegenden Gemeinden umfasst.

Einzellage

Die kleinste Einheit im deutschen Weinbau zur Bestimmung der Herkunft eines Weins ist die "Einzellage". Sie bezeichnet eine bestimmte Rebfläche, die in der Regel 5 ha groß sein muss. Insgesamt gibt es im Anbaugebiet Mosel 524 Einzellagen (in ganz Deutschland ca. 2.600). Anders als die Großlage ist die Einzellage in Verbindung mit dem Ortsnamen als detaillierte Auskunft auf dem Weinetikett vermerkt, z.B. "Piesporter Goldtröpfchen".

Die Piesporter Weinlagen tragen nachstehende Namen und umfassen in etwa nachstehend aufgeführte Flächen:

•    Treppchen              190 ha
•    Goldtröpfchen        65,6 ha
•    Falkenberg            30,6 ha
•    Günterslay             27,4 ha
•    Grafenberg              8,2 ha
•    Domherr                 4,1 ha
•    Gärtchen               0,27 ha
•    Kreuzwingert          0,09 ha
•    Schubertslay          0,05 ha

Unsere bekannteste  Einzellage ist das "Piesporter Goldtröpfchen",

Das Piesporter Goldtröpfchen
Weltberühmt, außergewöhnlich und seinen Mitbewerbern um Jahre voraus. So könnte man die Geburtsstunde dieser einzigartigen Weinlage beschreiben.
Außergewöhnlich ist die Symbiose zwischen der Weinlage und der Rebsorte, weil sich hier wahrscheinlich der „Urriesling“ in Jahrhunderte langer Anpassung an die Besonderheiten der Lage verändert hat, man könnte fast sagen,  dass Riesling Goldtröpfchen geworden ist.
Die erste bekannte schriftliche Verwendung des Lagenamens stammt aus dem Jahre 1868. Damals verkaufte ein Winzer aus Piesport gemäß einem Kellerbuch aus dem Jahre 1875 insgesamt dreizehn Flaschen 1868er Piesporter Goldtröpfchen nach Berlin zum Preis von 6 Mark je Flasche. Dieses Kellerbuch befindet sich heute noch im Besitz eines Piesporter Weingutes.
Weil das Goldtröpfchen die einzige Lage war, die ausschließlich mit Riesling bepflanzt war, war lange Zeit Piesport ein Synonym für Riesling und umgekehrt.


Was sind die außergewöhnlichen Qualitäten der Lage?
Ist es die einmalige Lage auf der linken Moselseite, vergleichbar mit einem offenen Amphitheater und  eingebettet in diesen herrlichen Moselbogen, wo die Sonne von morgens bis abends eingefangen wird? Oder ist es der blaugraue Tonschiefer, der zusammen mit der guten Wasserführung und dem großen Waldwasserspeicher oberhalb der Lage gerade in heißen Sommern einmalige Vegetationsbedingungen für den Riesling bietet? Vielleicht machen auch  die Quarz-einschlüsse im Schiefer den besonderen Mineralmix aus und prägen die unverwechselbare „Goldtröpfchenaromatik“


Und wie schmeckt der Riesling aus dem Goldtröpfchen, der die Welt erobert hat?
Reif, fett und opulent, kennt man von vielen Toplagen. Beim Goldtröpfchen ist die Frucht, die häufig geprägt durch schwarze Johannisbeere und einem knackigen Südfrüchtemix (Grapefruit) erscheint,  fast schlank. Ist es die saftige Mineralspannung, die den Goldtröpfchen-Weinen diese Kompaktheit vermittelt?


Wie beschreibt man eine Weinlage am besten?
Klar, durch die Weine, die in dieser Lage wachsen. Jeder Winzer in Piesport zeigt zwar seine ganz individuelle Interpretation des Goldtröpfchen. Und trotzdem werden alle Goldtröpfchen-Weine die gemeinsame Herkunft nicht verleugnen können.