Römischer Meilenstein

Piesport lag an der antiken Fernstraße Trier-Mainz, die später auch Ausoniusstraße genannt wurde. Sie diente den römischen Truppen als Aufmarsch- und Nachschubstraße. Entlang dieser Römerstraßen zeigten Meilensteine bzw. Leugensteine die Entfernung zur nächstgelegenen wichtigen Siedlung bzw. Stadt an. Das war damals Augusta Treverorum (heute Trier), in der Blütezeit die Hauptstadt des weströmischen Reiches.

Seit Kaiser Augustus verherrlichten diese Steine mit ihren Inschriften auch die Taten der jeweiligen Herrscher. Mit der Namensnennung des regierenden Kaisers ist heute eine Datierung der Straßen möglich.

Oberhalb von Piesport ist im Jahre 1921 an der Römerstraße ein derartiger Leugenstein gefunden worden. Der Stein wurde im Jahre 213 n. Chr. zur Regentschaft von Kaiser Caracalla errichtet, 18 gallische Leugen von Trier entfernt. Eine gallische Leuge entspricht ca. 2,222 km, 18 gallische Leugen sind dann rund 40 km. Caracalla war der Beiname des römischen Imperators Caesar Marcus Aurelius Antonius (211 - 217 n. Chr.).

Übersetzung der Inschrift:
Der Kaiser Marcus Aurelius Antonius, der Fromme, Glückliche und Erhabene, der mächtige Besieger der Parther und Britanier, Oberpriester, Volkstribun zum 2. mal, Konsul zum 3. Mal, tapferer und großer Fürst, Befrieder des Erdkreises hat die vom Alter zerstörten Brücken und Straßen wieder hergestellt, von Trier 18 Leugen