Römische Kaiserfibel (Goldfibel)

1958 gefunden, datiert auf die Jahre 315/316 n.Chr.

"In der Kiesgrube bei Niederemmel fand man 1958 das Prunkstück einer Kaiserfibel. Sie kam zum Vorschein, als man in Gornhausen eine Kiesladung aus Niederemmel abkippte.
Die Fibel ist eine wertvolle "Goldspange", mit der das Römergewand über der Schulter zusammengehalten wurde. Durch die eingravierten Inschriften kann sie zweifelsfrei in das Jahr 315/316 n. Chr. datiert werden, da Constantin I. wie Licinius in diesem Jahr ihre Decennalien, ihr zehnjähriges Regierungsjubiläum, feierten.

Bislang ist diese Fibel die größte der sogenannten "Kaiserfibeln", die zu besonderen Anlässen vom Kaiser an hohe Beamte oder Offiziere als Auszeichnung verliehen wurden. Ihr Träger war offensichtlich ein Servandus, der seinen Namen in die Unterseite des Bügels einritzen ließ. Der Oberarm und die Nadelkonstruktion der Fibel fehlen. Der erhaltene Knopf hat Zwiebelform und ist überdurchschnittlich groß. Die beiden Schrägseiten des vierkantigen Bügels tragen gravierte niellierte lateinische Inschriften:

VOTIS X.D.N. CONSTANTINIAUG  bzw. X.D.N.  LICINIAUG

Auf der Unterseite des Bügels ist der eingeritzte Name SERVANDUS zu lesen."

Material: Gold
Länge: 11,2 cm